Chemotherapie Nebenwirkungen
Wieso treten bei einer Chemotherapie Nebenwirkungen auf?

Die bei einer Chemotherapie eingesetzten Medikamente (Zytostatika genannt) hemmen die Teilung und dadurch die Vermehrung der Brustkrebszellen. Durch diese Wirkweise entstehen auch die Nebenwirkungen einer Chemotherapie, da auch die Zellteilung anderer schnell wachsender Gewebe, also in Haaren, Schleimhäuten, in der Haut, der blutbildenden Zellen im Knochenmark, der Eibläschen (Follikel) in den Eierstöcken usw. gehemmt wird. Die Nebenwirkungen einer Brustkrebs-Chemotherapie lassen sich fast immer gut behandeln und beherrschen. Wenn die Chemotherapie geschafft ist, lassen innerhalb weniger Tage oder Wochen auch die Nebenwirkungen nach. Meist entstehen keine dauerhaften Schäden.
Mehr über Chemotherapie
Sind die Nebenwirkungen einer Chemotherapie immer gleich?
Bei Brustkrebs werden verschiedene Chemotherapie-Medikamente alleine (mono) oder in Kombination und oft nacheinander (sequenziell) eingesetzt.
In der neoadjuvanten und adjuvanten Therapie-Situation kommen meist die Medikamente Epirubicin/Adriamycin in Kombination mit Cyclophosphamid eingesetzt (EC/AC), gefolgt von einem Taxan (Paclitaxel, wöchentlich gegeben).
Je nach Tumorbiologie wird diese „Standard-Kombination“ um andere Medikamente erweitert. So werden z.B. bei HER2-positiven Tumoren zusätzlich anti-HER2-Antikörper oder beim Triple-negativen Mammakarzinom (TNBC) Carboplatin parallel zum Paclitaxel gegeben.
All diese Einzel-Medikamente verursachen etwas unterschiedliche Nebenwirkungen. Diese Nebenwirkungen können sich auch bei den verschiedenen möglichen Kombination unterscheiden. Für ganz genaue Informationen lesen Sie gerne in unserer Rubrik „Medikamenten bei Brustkrebs“ für die einzelnen Medikamente weiter nach.
Generell können wir Sie beruhigen, dass die Nebenwirkungen bei einer Brustkrebs-Chemotherapie meist gut „machbar“ sind. Die meisten Patientinnen sagen nach Abschluss der Chemotherapie: „Das hatte ich mir schlimmer vorgestellt!“
In der fortgeschrittenen (palliativen) Therapiesituation sind die Therapien weniger standardisiert und hängen u.a. von der Biologie und dem Ort der Metastasen sowie den jeweiligen vorausgehenden Therapien ab. Meist werden einzelne Chemotherapie-Medikament, zum Teil in Kombination mit so genannten zielgerichteten Substanzen, eingesetzt. Informationen zu den jeweiligen Medikamenten finden Sie ebenfalls in der Rubrik „Medikamenten bei Brustkrebs“.
Die verschiedenen Therapiesituationen schnell erkärt
Häufige Nebenwirkungen der Chemotherapie
- (meist leichte) Übelkeit
- Müdigkeit oder Antriebslosigkeit (Fatigue)
- ein zumindest phasenweise (etwas) schlechteres Immunsystem
- veränderte Blutwerte
- (meist leichtgradige) Schädigung der Nerven (Polyneuropathie)
Was kann ich gegen die Nebenwirkungen machen?
Egal ob Übelkeit, Haarausfall oder Fatigue - Sie können gegen die Nebenwirkungen AKTIV werden. In den folgenden Video- und Podcast-Folgen erklärt Ihnen Prof. Dr. Pia Wülfing was Sie tun können. Natürlich können Sie sich auch alles in Ruhe durchlesen: Nebenwirkungen bei Chemotherapie: Tipps und Begleitmedikamente.
Haben Ihnen die Video- und Podcastfolgen gefallen? Hier geht es zu den weiteren Podcast-Folgen und Videos.
09. August 2021 | Autorin: Prof. Dr. Pia Wülfing